08.05.2013
Auf eine Brustkrebs-Operation folgt fast immer eine Strahlenbehandlung, mit deren Hilfe ein erneutes Tumorwachstum verhindert werden soll. Bisher dauerte diese Strahlentherapie etwa sieben bis acht Wochen. Durch neuere Verfahren ließe sich die Zeit jedoch verkürzen, heißt es von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).
Bisher gliedert sich eine normale Strahlenbehandlung bei Brustkrebs in zwei Abschnitte: Zu Beginn wird zunächst die ganze Brust etwa 25- bis 28-mal bestrahlt. Diese Aufteilung sei notwendig, damit möglichst wenig gesundes Gewebe geschädigt werde, so DEGRO-Präsident Jürgen Dunst. Im Anschluss wird das Operationsgebiet fünf- bis achtmal direkt bestrahlt. "Dort ist die Konzentration von Tumorzellen, die bei der Operation nicht entfernt wurden, erfahrungsgemäß am höchsten", erklärt Dunst. Die Behandlung dauert insgesamt sieben bis acht Wochen, wobei an allen Werktagen bestrahlt wird.
Mit Hilfe von zwei neueren Verfahren, die sicher seien und allgemein empfohlen werden könnten, könne die Behandlungsdauer auf etwa vier bis fünfeinhalb Wochen verkürzt werden, heißt es von Seiten der DEGRO sowie der österreichischen Fachgesellschaft ÖGRO. Diese laufen wie folgt ab:
- Man legt die Bestrahlung des Operationsgebietes mit Terminen für die Bestrahlung der ganzen Brust zusammen. Voraussetzung hierfür sind moderne Bestrahlungs- und Planungstechniken, die mittlerweile in Deutschland flächendeckend vorhanden seien, so die Vertreter der DEGRO.
- Man bestrahlt die ganze Brust weniger oft, dafür mit einer höheren Dosis. Im Anschluss daran erfolgt wie beim normalen Schema die direkte Bestrahlung des Operationsgebietes.
Technisch sei es sogar möglich, diese beiden Verfahren zusammenzulegen und die Behandlungsdauer damit noch weiter zu verkürzen. Allerdings sei es ratsam, diese sehr stark verkürzten Behandlungstrategien zunächst in klinischen Studien noch weiter zu erproben, so der Rat der DEGRO-Experten.
hh