19.12.2012
Zwei Drittel der Kunden von "Essen auf Rädern" sind sehr zufrieden mit der Dienstleistung und dem Mahlzeitenangebot. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie zu den Lieferdiensten, durchgeführt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Für die Untersuchung wurden sowohl knapp 2.500 Anbieter solcher Lieferdienste als auch 205 ihrer Kunden befragt. Insgesamt nehmen etwa 325.000 überwiegend ältere Menschen das Mahlzeitenangebot "Essen auf Rädern" in Anspruch. 66 Prozent seien "sehr zufrieden", 33 Prozent "meist zufrieden", sagte Professor Dr. Ulrike Arens-Azevêdo von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die die Untersuchung geleitet hatte.
Zu kritisieren sei, dass 70 Prozent der Anbieter von "Essen auf Rädern" den Gesundheitszustand ihrer Kunden nur teilweise und 40 Prozent die Pflegestufe gar nicht kennen. Dabei ist bei Pflegebedürftigkeit der Informationsfluss zwischen den Mahlzeitendiensten und Pflegediensten sehr wichtig. Die Anbieter sollten daher zu Beginn des Bezugs von "Essen auf Rädern" die Ernährungssituation des Betroffenen ermitteln und sich mit den ambulanten Pflegediensten vernetzen.
Die Anforderungen der DGE an einen Speiseplan werden unterschiedlich erfüllt. Laut DGE sollen pro Woche maximal dreimal Fleisch oder Fleischerzeugnisse angeboten werden. Nur knapp 1 Prozent der Speisepläne erfüllen diese Anforderungen, fast alle Mahlzeitendienste bieten zu häufig Fleisch an. Dafür stehen Gemüse und Rohkost eher zu selten auf dem Speiseplan. Verbesserungswürdig sind auch die Warmhaltezeiten. Diese sollten nicht mehr als drei Stunden betragen, was aber bei jedem vierten Anbieter nicht mit Gewissheit gesagt werden kann.
PZ/CH