29.03.2012
An der Studie nehmen seit 2001 über 5.145 übergewichtige und fettleibige Typ-2-Diabetiker teil. Ein Teil der Patienten erhielt Informationen zum Thema Gewichtsabnahme, Sport und Ernährung und wurde dreimal jährlich zu Treffen eingeladen. Ein anderer Teil der Patienten wurde etwas intensiver betreut und bekam zusätzlich zu den Gruppentreffen auch eine Einzelbetreuung mit dem Ziel, Gewicht zu reduzieren und die körperliche Aktivität auszubauen.
Dann wurden regelmäßig die Mobilität beziehungsweise die Behinderung der Studienteilnehmer untersucht. Dazu mussten die Studienteilnehmer ihre Fähigkeit einschätzen, unterschiedliche anstrengende Aktivitäten des täglichen Lebens uneingeschränkt ausführen zu können. Dazu gehörten etwa Laufen, schwere Gegenstände heben, Staubsaugen oder Golf spielen. Sie wurden befragt, wie gut sie ein Stockwerk Treppen steigen, sich vornüber beugen, sich hinknien oder bücken können. Zudem erfassten die Wissenschaftler einmal im Jahr das Gewicht der Studienteilnehmer und machten einen Fitnesstest zu Beginn der Studie, nach einem Jahr und nach vier Jahren.
Das Ergebnis: Die intensiv betreuten Patienten nahmen mehr gewicht ab und blieben länger mobil. Zudem nahm in den vier Jahren der Beobachtung ihre körperliche Fitness nur wenig ab. Nur etwa jeder fünfte intensiv betreute Diabetiker (20,6 Prozent) berichtete über starke Einschränkungen in der Mobilität, wogegen es in der weniger intensiv betreuten Gruppe mehr als jeder vierte war (26,2 Prozent).
Die Studie zeige deutlich, wie wichtig es sei, dass gerade übergewichtige Typ-2-Diabetiker sich weiterhin viel bewegen, wenn sie älter werden, sagten die Autoren. Denn je stärker ihre Mobilität abnimmt, desto weniger sind sie in der Lage, ihren eigenen Haushalt zu führen, und werden früher oder später zum Pflegefall verbunden mit hohen Kosten für das Gesundheitssystem. Maßnahmen, die die Mobilität und Fitness solcher Patienten fördern, seien zwar zunächst kostspielig, auf lange Sicht aber lohne sich die Investition.
KK