Dr. Karen Zoufal
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26.11.2020
Frauen nach den Wechseljahren, die tagsüber viel Zeit im Sitzen, verbringen, haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Herzschwäche – sogar dann, wenn sie abgesehen von der Zeit im Sitzen noch regelmäßig körperlich aktiv sind. Dies berichten US-Forscher im Fachmagazin „Circulation“.
Unter 1.402 Frauen, die binnen neun Jahren wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert wurden, fanden sich überdurchschnittlich viele, die jeden Tag einen Großteil ihrer Zeit im Sitzen oder Liegen verbrachten. Frauen, die mehr als 9,5 Stunden täglich saßen oder lagen, hatten ein um 42 Prozent höheres Risiko als jene, die dies weniger als 6,5 Stunden pro Tag taten. Bei Frauen, die täglich 6,6 bis 9,5 Stunden im Sitzen oder Liegen verbrachten, war es um 15 Prozent erhöht.
Eine wichtige Beobachtung in dieser Studie war zudem, dass der Zusammenhang zwischen einer langen Zeit im Sitzen oder Liegen und dem höheren Herzschwäche-Risiko selbst bei Frauen bestand, die darüber hinaus öfter körperlich aktiv waren.
Weniger sitzen, mehr bewegen
„Unsere Botschaft ist einfach: Weniger sitzen und mehr bewegen. In der Vergangenheit haben wir die Förderung eines körperlich aktiven Lebensstils für die Herzgesundheit betont – und wir sollten dies auch weiterhin tun. Unsere Studie zeigt jedoch deutlich, dass wir auch die Anstrengungen verstärken müssen, die täglich im Sitzen verbrachte Zeit zu reduzieren bzw. diese häufig zu unterbrechen. Dies erfordert nicht unbedingt eine längere körperliche Aktivität, es kann schon ausreichen, fünf Minuten aufzustehen oder die Füße zu bewegen“, sagte der Epidemiologe Prof. Michael J. LaMonte von der Universität in Buffalo.
Obwohl die Analyse nur Frauen nach den Wechseljahren umfasste, ähneln die Ergebnisse denen einer Studie an Männern in Kalifornien und sind wahrscheinlich auf Männer übertragbar.
Quelle: DOI 10.1161/CIRCHEARTFAILURE.120.007508