25.11.2011
Bereits in vorangegangenen Untersuchungen konnten die Wissenschaftler den schmerzstillenden Effekt des Fluchens beweisen. Dabei baten sie 64 gesunde Testpersonen, ihre Hand so lange wie möglich in Eiswasser zu tauchen. Dabei konnten sie ein Fluchwort ihrer Wahl, so oft sie wollten, wiederholen. In einem zweiten Durchgang benutzten sie statt des Fluchs ein wertfreies Wort. Das Ergebnis: Die Testpersonen hielten dem Schmerz des Eiswassers um bis zu 50 Prozent länger stand, wenn sie richtig loswettern durften.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Fluchen unser natürliches Verhalten in Stresssituationen imitiert. In der Vorzeit blieben im Stress zwei Handlungsalternativen: Flüchten oder Kämpfen. Moderne Menschen tun beides nicht mehr, sondern versuchen, den Stress auszuhalten. Die Experten der Keele University stellte bei den Testpersonen eine Beschleunigung des Herzschlages während des Fluchens fest. Dies sei für sie ein Hinweis darauf, dass durch das Fluchen Aggressionen aufgebaut würden, die in der Vorzeit zu Kampfhandlungen in Stresssituationen beigetragen hätten. Stress und damit auch die Schmerzen können so besser ausgehalten werden.
Wer allerdings zu häufig flucht, bei dem nutzt sich dieser Effekt ab. Das zeigen die neuen Experimente der Forschergruppe: Bei den Testpersonen, die auch im Alltag häufig fluchen, war der schmerzstillende Effekt deutlich geringer ausgeprägt als bei Versuchspersonen, die damit normalerweise zurückhalten.
KK