12.12.2016
Leichtes Übergewicht ist gesund? So einfach, wie es das Ergebnis einer früheren Studie (<link>aponet.de berichtete) nahelegt, ist es möglicherweise doch nicht. Eine neue Analyse, die aktuell im British Medical Journal veröffentlicht wurde, zeigt: Außer dem Body-Mass-Index (BMI) hat auch der Lebensstil einen großen Einfluss auf die Gesundheit und die Sterberate.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass das Gewicht nicht unbedingt ausschlaggebend ist. Viel wichtiger sei ein gesunder Lebensstil: So hatten Studienteilnehmer, die nie geraucht hatten, nur wenig Alkohol tranken und sich gesund ernährten, das geringste Risiko für einen vorzeitigen Tod – unabhängig von ihrem Gewicht. Wurde das Gewicht miteinbezogen, hatten die Teilnehmer mit einem BMI im unteren Normalbereich (18,5 bis 22,4), die mindestens drei weitere Faktoren für ein gesundes Leben in ihrem Alltag berücksichtigten und nie zuvor geraucht hatten, die niedrigste Sterberate. Bei einem rundum ungesunden Lebensstil wiesen die Gruppen mit dem höchsten und niedrigsten BMI die höhere Sterberate auf. In jeder Gruppe sank die Gefahr für einen vorzeitigen Tod jedoch, wenn die Studienteilnehmer folgende Faktoren für einen gesunden Lebensstil befolgten:
- nicht rauchen,
- täglich mindestens 30 Minuten Sport mittlerer Intensität,
- eine gesunde Ernährung,
- und ein moderater Alkoholkonsum (bei Frauen 5 bis 15 Gramm, bei Männern 5 bis 30 Gramm täglich).
Der Body-Mass-Index unterscheidet zwischen Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Fettleibigkeit. Die mehr als 113.000 Teilnehmer, die zu Beginn der Studie gesund waren, wurden entsprechend ihres BMIs in Gruppen eingeteilt. Sie wurden über 32 Jahre beobachtet und ihr Lebensstil dokumentiert.
Das Fazit der Forscher: Nur anhand des BMIs lässt sich nicht vorhersagen, wie lange ein Mensch leben wird. Die aktuelle Studie deutet jedoch darauf hin, dass sich ein gesunder Lebensstil in jedem Fall auszahlt – auch wenn die Waage ein paar Kilogramm zu viel anzeigt.
AW