10.05.2013
Für alle, die sich nach dem langen Winter über die Sonne freuen, haben britische Wissenschaftler eine gute Nachricht: Sonnenschein ist gut fürs Herz und scheint sogar das Leben zu verlängern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Forscher heute auf einem Hautärzte-Kongress im schottischen Edinburgh präsentierten.
Bei Versuchen mit 24 Freiwilligen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass der Blutdruck unter dem Einfluss von sonnenähnlicher UV-Strahlung deutlich sank. Waren die UV-Strahlen blockiert, so dass nur noch die Wärme die Haut erreichte, stellte sich dieser Effekt nicht ein. Das Sonnenlicht ist demnach nicht nur für die Produktion von Vitamin D wichtig. Wird die Haut der Sonnenstrahlung ausgesetzt, werde ein chemischer Botenstoff, das Stickstoffmonoxid oder kurz Stickoxid, freigesetzt, so die Forscher. Neben vielen anderen Funktionen reguliert dieser Stoff den Blutdruck, indem er die Arterien erweitert und für eine gute Durchblutung sorgt. Das Sonnenlicht helfe so, den Blutdruck zu senken und verringere dadurch die Gefahr, einen Herzinfarkt und Schlaganfall zu erleiden.
Doch was ist mit dem viel zitierten Hautkrebsrisiko? Das existiert natürlich trotzdem. Doch führen den Forschern zufolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle, die mit Bluthochdruck zusammenhängen, in Großbritannien 80-mal häufiger zu Todesfällen als Hautkrebs. "Wir vermuten, dass die Vorteile, die das Sonnenlicht für das Herz-Kreislauf-System hat, die Nachteile, also die Gefahr für Hautkrebs, überwiegen", sagt Richard Weller von der Universität von Edinburgh.
hh