18.11.2015
Welche Mannschaft bekommt den ersten Freistoß oder welcher Spieler sieht als erster eine gelbe Karte? Gerade junge Männer setzen zum Beispiel in sogenannten „Live“-Wetten Geldeinsätze auf Ereignisse während des Spiels. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist das Risiko, in eine Spielsucht zu geraten, hier besonders hoch.
In Deutschland nehmen Männer etwa fünfmal häufiger an Sportwetten teil als Frauen. Bei den Live-Wetten tippen Männer sogar rund achtmal häufiger als Frauen. Die direkte Einbeziehung der Wettteilnehmer in das Spielgeschehen verführt dazu, deutlich mehr Geld einzusetzen als eigentlich geplant und das bei in Deutschland zumeist illegalen Sportwetten-Anbietern. „38,8 Prozent derjenigen, die bei Sportwetten mitmachen, zeigen laut unserer Befragung ein problematisches beziehungsweise pathologisches Wettverhalten“, betont Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA.
„Unser Ziel ist es, vor allem die Problemzielgruppe der jungen Männer für die mit Sportwetten verbundenen Risiken zu sensibilisieren", sagt Thaiss. Dazu bietet die BZgA Informationen und Hilfestellungen an, wie man kritisch-verantwortungsvoll mit Sportwetten umgeht: Die Broschüre und der Flyer „Wetten, du gibst alles?“ erklären die speziellen Gefahren von Sportwetten und helfen Sportwetten nutzenden Personen und ihren Angehörigen mit praktischen Tipps. Auf dem neu gestalteten BZgA-Internetportal www.check-dein-spiel.de können Betroffene in einem Selbsttest ihr Spielverhalten einschätzen lassen. Weiterhin finden sie Hilfe in einer Chat-Sprechstunde und können an einem Online-Ausstiegsprogramm teilnehmen.
BZgA/RF