Dr. Karen Zoufal
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25.03.2021
Arbeiten im Home-Office und keine Verabredungen mit Freunden mehr – viele Menschen haben ihren gewohnten Tagesablauf während der Lockdowns verlassen und bewegen sich deutlich weniger als zuvor. Forscher raten dazu, sich pro Stunde fünf Minuten lang zu bewegen, um die Inaktivität durch die Corona-Pandemie zu kompensieren.
Ein Vergleich der körperlichen Aktivität vor und während der Covid-19-Pandemie zeigt, dass leichte körperliche Betätigungen während des Lockdowns deutlich abgenommen haben. Diese lassen sich vor allem auf weniger Sozialkontakte und veränderte Arbeitsbedingungen zurückführen, wie die Forscher im Fachmagazin „BMJ Neurology“ berichten.
Leichte körperliche Aktivitäten hatten während der Lockdowns um durchschnittlich 25 Minuten pro Tag abgenommen. Die Studie umfasste eher inaktive Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten, darunter 41 Rollstuhlfahrer, die in der Forschung häufig unterrepräsentiert sind. Die Autoren halten es jedoch für wahrscheinlich, dass die Ergebnisse allgemein für Erwachsene relevant sind.
„Sogar Menschen, die nicht viel Sport treiben, sind von Inaktivität im Lockdown betroffen. Weniger Bewegung ist gesundheitsschädlich“, sagte Studienautorin Sarah Roberts-Lewis vom King's CollegeLondon. Die in der Studie gemessene Verringerung der leichten Aktivität sei wahrscheinlich für jeden ähnlich, dessen Tagesablauf durch einen Lockdown eingeschränkt wurde. Die Forscher empfehlen daher, dass Menschen sich tagsüber jede Stunde fünf Minuten lang bewegen. Zusätzlich sei es sinnvoll, sich täglich 30 Minuten Zeit für zusätzliche leichte Betätigungen wie Yoga oder Sitzgymnastik zu nehmen. So heißt es auch in den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation zur körperlichen Aktivität: „Jede Bewegung zählt“.