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Löcher in den Zähnen sind keine Frage der Gene

21.09.2017 09:56 Uhr

Forscher haben erstmals genauer untersucht, welche Rolle das Erbgut und die Bakterien im Mund bei der Entstehung von Löchern in den Zähnen spielen können. Ihr Ergebnis zeigt: Der Zustand der Zähne hängt tatsächlich vor allem davon ab, wie man sich ernährt und wie man seine Zähne pflegt.

Wer regelmäßig die Zähne putzt, macht es Kariesbakterien schwer.
Wer regelmäßig die Zähne putzt, macht es Kariesbakterien schwer.
© Kurhan - Fotolia.com

Wie Forscher um Senior-Autorin Karen Nelson vom J. CraigVenter Institute (JCVI) in den USA herausgefunden haben, ähnelte sich die Bakteriengemeinschaft in der Mundhöhle eineiiger Zwillinge stärker als bei zweieiigen Zwillingen. Dies deute darauf hin, dass es bei der Frage, welche Arten von Bakterien in der Mundhöhle vorhanden sind, tatsächlich eine erbliche Komponente gebe, schreiben die Forscher im Fachblatt Cell Host & Microbe. Allerdings waren die Bakterienarten, die am am ehesten vererbt wurden, nicht die, die für die Entstehung von Löchern verantwortlich sind. Vielmehr scheinen es aus der Umwelt aufgenommene Bakterien zu sein, die die Zähne angreifen. Darüber hinaus nahmen die ererbten Bakterienstämme mit zunehmendem Alter ab, die Bakterien, die aus der Umgebung stammen, dagegen zu.

Des Weiteren fanden die Forscher eine Verbindung zwischen bestimmten Bakterien und dem Zuckerkonsum. Bakterien, die mit einem geringeren Vorkommen von Löchern in Zusammenhang standen, kamen bei Zwillingen, die viel zusätzlichen Zucker über Nahrungsmittel und Getränke zu sich nahmen, weniger häufig vor. Umgekehrt standen Bakterien, die bei Kindern, die viel Zucker essen, häufiger anzutreffen sind, mit mehr Löchern in Verbindung.

Für ihre Arbeit hatten die Wissenschaftler das orale Mikrobiom von 485 Zwillingspaaren zwischen fünf und elf Jahren analysiert, davon 205 eineiige. Die Forscher hatten sich in ihrer Untersuchung auf Kinder-Zwillingspaare fokussiert, weil sich die Bakterienzusammensetzung in diesem Alter schnell verändert und Zwillinge in der gleichen Umgebung aufwachsen.

HH

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