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24.07.2023
Einige Menschen leiden noch lange nach ihrer Covid-19-Erkrankung unter verschiedenen Symptomen wie Atemnot, Abgeschlagenheit und Gedächtnisproblemen. Forscher des King's CollegeLondon haben jetzt untersucht, wie lange diese geistigen Beeinträchtigungen anhalten. Dafür analysierten sie Ergebnisse von Online-Tests von über 3.000 Teilnehmern der „Covid Symptom Biobank-Studie“, die 2021 und 2022 stattfanden. In den Tests wurde das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, das logische Denken, die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die motorische Kontrolle überprüft.
Es zeigte sich: Teilnehmer, deren Testergebnisse am stärksten beeinträchtigt waren, litten seit mindestens zwölf Wochen unter Long-Covid-Symptomen. Ihre Ergebnisse waren vergleichbar mit Personen, die durchschnittlich zehn Jahre älter waren. Zwischen den beiden Testrunden, die im Abstand von neun Monaten stattfanden, kam es zu keiner signifikanten Verbesserung. Bei der zweiten Testrunde lag die Erstinfektion der Teilnehmer im Durchschnitt fast zwei Jahre zurück.
„Tatsache ist, dass sich manche Menschen auch zwei Jahre nach ihrer ersten Infektion noch nicht vollständig erholt haben und ihr Leben weiterhin von den Auswirkungen des Coronavirus beeinträchtigt wird. Wir müssen mehr tun, um zu verstehen, warum dies der Fall ist und was getan werden kann, um zu helfen“, sagt Studienautorin Prof. Claire Steves.
Steves berichtet aber auch von einer guten Nachricht: Personen, die nach der Infektion ebenfalls mehrere Monate unter Long-Covid-Symptomen litten und sich im Verlauf der vollständig davon erholt hatten, schnitten bei den Tests wieder genauso gut ab wie diejenigen, die das Virus nicht gehabt hatten.
Quelle: DOI 10.1016/j.eclinm.2023.102086