28.08.2018
Menschen, die eine kohlenhydratarme Ernährung befolgten, hatten ein höheres Risiko, vorzeitig zu sterben. Dies ist Ergebnis einer großen Studie, das Professor Maciej Banach von der Medizinischen Universität von Lodz auf einem Kongress der European Society of Cardiologs in München vorstellte. Außerdem sei durch Low-Carb das Risiko für einzelne Todesursachen, zum Beispiel für koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Krebs, angestiegen.
Frühere Studien waren in dieser Hinsicht zu kontroversen Ergebnissen gekommen. In ihrer aktuellen Studie hatten die Forscher nun Daten von knapp 25.000 Teilnehmern aus den Jahren 1999 bis 2010 analysiert. Im Vergleich zu einer sehr kohlenhydratreichen Ernährung hatten Teilnehmer, die am wenigsten Kohlenhydrate aßen, ein 32 Prozent höheres Risiko, im Untersuchungszeitraum von etwa 6,4 Jahren zu sterben. Das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit oder einer zerebrovaskulären Erkrankung zu sterben, stieg jeweils um etwa 50 Prozent an, bei Krebs um 35 Prozent. Eine Meta-Analyse von sieben Studien mit 447.000 Teilnehmern kam zu einem nicht ganz so deutlichen, aber doch erkennbaren Anstieg der Risiken.
Der geringere Anteil an Ballaststoffen und Früchten und der erhöhte Konsum von tierischen Proteinen, Cholesterin und gesättigten Fetten im Rahmen einer Low-Carb-Diät könnten im Hinblick auf die Studienergebnisse eine Rolle spielen, vermutet Banach. Speziell rotes und verarbeitetes Fleisch sei bereits mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht worden. Darüber hinaus könnten sich auch Unterschiede in der Zufuhr von Mineralien, Vitaminen und Pflanzenstoffen auswirken. Low-Carb-Diäten könnten möglicherweise kurzfristig nützlich sein, um Gewicht zu reduzieren, den Blutdruck zu senken oder den Blutzucker zu verbessern, so Banach. Ihre Studie deute jedoch darauf hin, dass sie langfristig das Risiko eines früheren Todes erhöhen könnten.
HH