23.11.2016
Der Studie zufolge haben Macho-Männer, die glauben, sie seien Frauen überlegen, eher psychische Probleme als ihre gleichberechtigt denkenden Geschlechtsgenossen. Außerdem suchen sie weniger häufig die Hilfe eines Psychologen, auch wenn sie einen bräuchten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse, in der Forscher der Indiana University Bloomington und Kollegen den Einfluss typisch maskuliner Normen auf die psychische Gesundheit untersucht hatten. Zu den elf Eigenschaften gehörten der Wunsch zu gewinnen, keine Gefühle zu zeigen, Risikobereitschaft, Gewalt, Dominanz, sexuelle Promiskuität, Eigenständigkeit, Vorrang der Arbeit, Macht über Frauen, Ablehnung von Homosexuellen und das Streben nach Status.
Der Zusammenhang mit einer schlechteren psychischen Gesundheit war bei drei Eigenschaften am deutlichsten: Eigenständigkeit, eine große Anzahl an Sexpartnern und dem Gefühl, Macht über Frauen zu besitzen. Die beiden letzteren seien eng mit sexistischen Einstellungen verknüpft, was den Forschern zufolge die Idee unterstreiche, dass Sexismus auch der psychischen Gesundheit derer schade, die ihn vertreten. Was der Grund dafür sein könnte, bleibt indes fraglich. Nur eine Eigenschaft, die als typisch männliche eingestuft wird, hatte keinen Einfluss auf die psychische Gesundheit: den Job an erste Stelle zu setzen. Dies könnte mit der Komplexität von Arbeit und ihrem Einfluss auf das Wohlbefinden zusammenhängen, vermuten die Forscher.
HH