25.04.2018
Rohe Eier, Rohmilchkäse, Alkohol, Sushi oder rohes Fleisch – es gibt viele Dinge, auf die werdende Mütter während der Schwangerschaft besser verzichten. Nach einer neuen Studie stellt sich nun die Frage, ob Kaffee, schwarzer Tee und Cola ebenfalls auf die Liste gehören.
Waren Babys im Bauch der Mutter moderaten bis hohen Mengen an Koffein ausgesetzt, nahmen sie in den ersten Lebensjahren übermäßig viel an Gewicht zu. Dies ist das Ergebnis einer großen Beobachtungsstudie mit über 50.000 Mutter-Kind-Paaren aus Norwegen, die online im Fachblatt BMJ Open veröffentlicht wurde. Im Vergleich zu Kindern, die vor der Geburt nur geringen Mengen an Koffein ausgesetzt gewesen waren (0-49 Milligramm), erhöhte sich das Risiko einer übermäßigen Gewichtszunahme in den ersten Lebensmonaten bei moderaten (50-199 Milligramm), hohen (200-299 Milligramm) und sehr hohen (mehr als 300 Milligramm) Koffeinmengen um 15, 30 beziehungsweise 66 Prozent. Koffein ließ generell das Risiko ansteigen, dass Kinder im Alter von drei und fünf Jahren übergewichtig waren. Mit acht Jahren war dieser Zusammenhang allerdings nur noch bei Kindern vorhanden, deren Mütter sehr hohe Mengen an Koffein konsumiert hatten.
Die Ergebnisse stützen den Forschern zufolge die Empfehlung, den Koffein-Konsum während einer Schwangerschaft einzuschränken. Aufgrund ihrer Ergebnisse stelle sich sogar die Frage, ob es für werdende Mütter nicht besser sei, ganz auf Koffein zu verzichten, so die Wissenschaftler. Frühere Studien hätten bereits Zusammenhänge zwischen Koffein und einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten sowie einem gehemmten Wachstum des Fötus gefunden. Klassische Koffein-Quellen sind Kaffee, schwarzer Tee und koffeinhaltige Soft- oder Energydrinks, das Stimulans ist aber auch in Schokolade sowie manchen Brotaufstrichen, Desserts, Kuchen oder Süßigkeiten enthalten.
HH