24.11.2016
Je stärker Kinder in ihrer frühen Kindheit zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt sind, desto größer scheint ihr Risiko, sich später antisozial zu verhalten, aggressiv zu sein oder die Schule zu verlassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus Kanada unter der Leitung von Professor Linda Pagani von der University of Montreal, die über 1.000 Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren beobachtet hatten. Charakteristisch für antisoziales Verhalten sei die Absicht, andere zu verletzten, nicht mit anderen mitzufühlen und soziale Normen zu verletzen, erläutern Pagani und ihr Team in der Fachzeitschrift Indoor Air. In der späteren Kindheit stehe antisoziales Verhalten zudem oft mit schulischen Problemen in Zusammenhang.
Sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft sei es wichtig, Umwelteinflüsse, die das spätere Wohlergehen von Kindern beeinflussen können, zu identifizieren, so Pagani. Es sei bereits bekannt, dass Passivrauchen bei Kindern sowohl zu kurz- als auch langfristigen Gesundheitsproblemen führen könne. Tierversuche hätten bereits darauf hingedeutet, dass die Gegenwart von Tabakrauch für das in der Entwicklung befindliche Gehirn in einer Zeit, in der es für äußere Einflüsse besonders anfällig ist, toxisch sein kann. Ihre Studie liefere nun einen Hinweis darauf, dass sich Tabakrauch auch auf sich entwickelnde Gehirnbereiche auswirken kann, die Verhaltensentscheidungen, das soziale und emotionale Leben und Denkfunktionen von Kindern steuern.
HH