27.12.2017
„Mädchen, die früh in die Pubertät kommen, tendieren dazu, psychisch anfälliger zu sein als Gleichaltrige“, sagt Studienautorin Jane Mendle von der Cornell University. Bislang sei jedoch nicht klar gewesen, ob sich diese Verbindung auch nach der Pubertät zeige. Dies scheint tatsächlich so zu sein: „Mädchen, die früh in die Pubertät kamen, hatten auch Jahre nach der Teenagerzeit höhere Raten an depressiven Symptomen und antisozialem Verhalten wie Gleichaltrige“, berichtet die Wissenschaftlerin im Fachblatt Pediatrics.
Unter antisozialem Verhalten verstehen die Forscher Verhaltensweisen, die von den sozialen Normen abweichen, wie etwa Regelverstöße, Lügen, Betrug und anderes Verhalten, das als sozial nicht angemessen gilt. Eine frühe Pubertät müsse nicht automatisch zu einem solchen Verhalten oder Depressionen führen. Nichtsdestotrotz sei es gut, wenn Eltern gerade bei einer frühen Pubertät die Gefühle ihrer Töchter im Hinblick auf Stimmung und Verhalten aufmerksam beobachteten. So könne etwa eine Psychotherapie bei einer Depression möglichst früh begonnen werden.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie fast 8.000 junge Mädchen bis in die späten 20er verfolgt. Bei diesen hatte die erste Regelblutung im Schnitt mit zwölf Jahren eingesetzt. Etwa 19 Prozent hatten ihre erste Periode mit elf, fast sieben Prozent mit zehn und einige bekamen sie sogar mit sieben Jahren.
HH