29.04.2014
Was nützen die schönsten Studienergebnisse, wenn sie nicht wiederholbar sind? Wissenschaftler glauben nun zu wissen, warum dies manchmal einfach nicht gelingen will – zumindest wenn es um Studien mit Ratten oder Mäusen geht. So versetzt die Anwesenheit eines männlichen Versuchsdurchführenden die Tiere in Stress, und Stress verfälscht die Studienergebnisse.
Die Wissenschaftler berichten, dass dieser durch Männer verursachte Stress mit dem vergleichbar sei, der entstehe, wenn Laborratten oder -mäuse 15 Minuten in einem Rohr zurückgehalten oder dazu gezwungen werden, drei Minuten zu schwimmen. Sie wiesen zudem nach, dass Nagetiere, die durch die Gegenwart eines männlichen Versuchsleiters gestresst waren, weniger empfindlich auf Schmerzen reagierten. Eine Tatsache, die sich auf die Ergebnisse von Studien auswirken könne. Versuchsleiterinnen lösten dagegen keine solche Stressreaktion aus.
Allein schon der Geruch von Männern scheint bei Ratten und Mäusen zu Stress zu führen. So hatten Baumwoll-T-Shirts, die die Nacht zuvor von einem Mann beziehungsweise einer Frau getragen worden waren, den gleichen Effekt auf die Nagetiere wie die Anwesenheit von realen Personen. Die Forscher vermuten, dass dies auf chemische Signale oder Pheromone zurückzuführen ist, die in der Achselhöhle von Männern in höheren Konzentrationen gebildet werden als bei Frauen.
Um Studien realistisch miteinander vergleichen zu können, sei es daher sinnvoll, das Geschlecht der Personen, die einen Versuch durchführen, mit anzugeben, so die Forscher. Da sich Stress auf verschiedenste Bereiche auswirkt, beschränkt sich dieser Rat nicht nur auf Schmerzstudien.
HH