17.02.2016
Bei Mäusen, die ihre freie Zeit auf einem Laufrad verbrachten, schrumpfte die Größe von Tumoren um etwa die Hälfte und damit viel stärker als bei Versuchstieren, die weniger aktiv waren. Dies berichtet Senior-Autorin Dr. Pernille Hojman von der University of Copenhagen gemeinsam mit Kollegen im Fachblatt Cell Metabolism. Die Studie lässt vermuten, dass das Adrenalin, das bei intensivem Training freigesetzt wird, dafür verantwortlich sein könnte. Das Hormon mobilisiert offenbar natürliche Killerzellen, die Tumore der Leber, der Lunge und der Haut bekämpften. Um dies zu überprüfen, hatten die Forscher den Mäusen Adrenalin injiziert, um den plötzlichen Anstieg von Adrenalin durch Sport zu simulieren. Hatten die Mäuse keine Killer-Zellen, wuchsen die Tumore trotz intensiver Bewegung mit normaler Geschwindigkeit weiter. Ähnlich sah es aus, wenn die Forscher die Funktion des Adrenalins blockierten.
„Es ist bekannt, dass das Eindringen von natürlichen Killer-Zellen die Größe von Tumoren kontrollieren und regulieren kann“, sagt Hojman. Doch habe bislang noch niemand betrachtet, wie Sport dieses System beeinflusse. Weitere Studien seien nötig, um mehr darüber erfahren, wie sich Sport auf die Ausbreitung von Krebs im Körper auswirke und ob die Ergebnisse der Studie auch auf Menschen übertragbar seien. In diesem Zusammenhang will Hojman ebenfalls untersuchen, wie sich eine Kombination von Krebstherapie und Sport auf Tumore auswirkt. Sollten sich ihre Ergebnisse für Menschen bestätigen, könnte dies Krebspatienten Hoffnung geben, die nach einer Möglichkeit suchen, selbst etwas gegen ihre Erkrankung zu tun, so die Forscher.
HH