Dass das Bakterium Helicobacter pylori eine der Hauptursachen für die Entstehung von Magengeschwüren und damit für Magenkrebs ist, wissen Ärzte schon länger. Forscher fanden jetzt heraus, dass zusätzlich ein weiterer Faktor von Bedeutung ist: der Eisenwert.
Die Wissenschaftler aus den USA hatten sich in ihrer Forschung der Frage gewidmet, ob zwischen dem Eisenspiegel, einer Besiedlung mit Helicobacter pylori und Magenkrebs ein Zusammenhang bestehen könnte. Ihr Ergebnis: Eisenmangel kann das Risiko für Magenkrebs bei Menschen, die mit Helicobacter pylori infiziert sind, steigern. Dies berichten sie im Fachblatt Journal of Clinical Investigation.
In Versuchen mit mongolischen Wüstenrennmäusen hatte sich gezeigt, dass niedrige Eisenwerte die Entwicklung von Krebsvorstufen, die auf die Anwesenheit von Helicobacter pylori zurückgehen, beschleunigen. Ferner hatten die Wissenschaftler verschiedene Bakterienstämme von Patienten mit einem hohen Risiko für Magenkrebs isoliert. Sie fanden heraus, dass die Bakterien aggressiver waren und stärkere Entzündungen verursachten, wenn sie von Patienten mit niedrigen Eisenkonzentrationen im Blut stammten. Magenkrebs ist weltweit die die zweithäufigste Krebserkrankung. Bei Patienten, die mit Helicobacter pylori infiziert sind, könnte die Bestimmung des Eisenspiegels einen Anhaltspunkt liefern, ob ein besonders hohes Risiko für die Entstehung dieser Krebserkrankung besteht.
hh