29.03.2016
Eigentlich wird eine Mammographie der Brust durchgeführt, um Brustkrebs möglichst früh zu erkennen. Die Durchleuchtung der Brust könnte ganz nebenbei auch dabei helfen, Frauen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten haben.
Bei einer digitalen Mammographie, also einer Röntgenuntersuchung der Brust, wird unter anderem sichtbar, ob sich Kalzium in den Arterien der Brust ablagert hat. Wissenschaftler aus den USA haben jetzt herausgefunden: Sind die Arterien in der Brust verkalkt, trifft das offenbar häufig auch auf die Herzgefäße zu. Der Verkalkungsgrad der Herzgefäße, der sogenannte CAC-Score, gilt als früher Hinweis für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie die Forscher berichten, zeigten sich bei 70 Prozent der Frauen, bei denen Kalk in den Brustarterien gefunden wurde, auch Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen. Bei jüngeren Frauen war dieser Zusammenhang sogar noch deutlicher ausgeprägt, berichten die Forscher.
Zwar hätten viele Frauen große Angst davor, an Brustkrebs zu erkranken. Herzkrankheiten stünden bei den Todesursachen von Frauen jedoch an der Spitze, so die Forscher. „Viele Frauen, besonders jüngere Frauen, wissen nicht, wie es um die Gesundheit ihrer Herzgefäße bestellt ist “, sagt Dr. Harvey Hecht, Spezialist für bildgebende Verfahren bei Herzkrankheiten. Diese Erkenntnisse könnten bei jeder Mammografie praktisch umsonst mitgeliefert werden. Es entstünden keine zusätzlichen Kosten und es seien auch keine weiteren Untersuchungen mit Strahlenbelastung notwendig, so die Forscher. Fielen bei der Brustkrebsvorsorge Kalkablagerungen in den Brustarterien auf, könne dies ein Anlass sein, die Herzgesundheit genauer unter die Lupe zu nehmen, so das Fazit der Forscher.
HH