06.08.2013
Sportler, die Medikamente einnehmen, obwohl keine medizinische Notwendigkeit besteht, gefährden ihre Gesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) warnt vor Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Breitensport.
Beobachtungen hätten ergeben, dass viele Sportler zu Medikamenten greifen, weil sie glauben, mit zum Teil rezeptfreien Arzneimitteln ihre Leistung und ihr Befinden beim Sport verbessern zu können. "Das ist wissenschaftlich jedoch nicht gesichert", so die DGSP. Wer Schmerzen hat, solle einen Arzt aufsuchen, wer verletzt ist, seine Blessuren auskurieren, heißt es weiter. "Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers. Wer dennoch Sport treibt, riskiert langfristige Schäden", teilt die DGSP mit. Wundermittel bei Verletzungen gebe es nicht. Selbst Spitzensportler, die mithilfe von Schmerzmitteln oft schnell wieder einsatzbereit sind, müssten später gesundheitliche Beeinträchtigungen hinnehmen.
Insbesondere vor der Einnahme von Schmerzmitteln, allen voran Diclofenac, wird gewarnt. Es sei alles andere als gesichert, dass diese Medikamente überhaupt eine Verbesserung oder schmerzfreie Leistung ermöglichen. Ganz im Gegenteil: Bei langen Ausdauerleistungen und der damit verbundenen Verschiebung des Salzhaushalts könnten die Schmerzmittel sogar zu akuten Schäden führen. Die DGSP warnt bei längerer Einnahme besonders vor Herz- und Nierenschäden sowie Schäden an der Magenschleimhaut mit nachfolgenden Blutungen. "Es wird dringend davon abgeraten, Schmerzmittel ohne medizinische Notwendigkeit einzunehmen." Davon ausgenommen sind Gels und Salben, die lokal aufgetragen werden.
PZ/KE