22.06.2012
Nicht die Momentaufnahme beim Arzt, sondern eine kontinuierliche Selbstbeobachtung durch den Patienten könnte in Zukunft die Therapie maßgeblich mitbestimmen. So sehen es Wissenschaftler der Universität Mainz.
Bei der Blutdruckkontrolle ist dies bereits heute der Fall. "Das ist der Klassiker", sagt Professor Dr. Thomas Kubiak, Gesundheitspsychologe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). "Wir werden künftig immer mehr neue Formen zur Beobachtung und Überwachung des Gesundheitszustands in unser alltägliches Leben integrieren. Das wird die Situation von Patienten und Ärzten beeinflussen."
"Die Daten, die wir im Alltag der Patienten erheben, sind die wirklich wichtigen Daten", sagt Kubiak. Die Entwicklung hat nach seiner Einschätzung im letzten Jahrzehnt an Fahrt gewonnen und wird sich durch neue Kommunikationsmittel weiter beschleunigen. So stehen mit modernen Smartphones Dokumentationsgeräte zur Verfügung, die den Besitzer zu bestimmten Uhrzeiten anklingeln, ihm einen Fragebogen vorlegen und diese Aufzeichnungen dann mit GPS-Daten verbinden, wenn eine Bewegungsstudie erstellt werden soll. Das "elektronische Tagebuch" wird so zu einem wichtigen Begleiter des Patienten. Dies kann präventiv oder auch therapeutisch direkt dem Patienten zugute kommen.
MP