15.11.2018
Je kürzer die Tage und je kälter das Klima, umso mehr Alkohol trinken die Einwohner, und das auch in großen Mengen. Diese Ergebnisse präsentierte das Team der Abteilung für Gastroenterologie der Universität in Pittsburgh und zeigte zudem erstmals, dass Menschen aus solchen Regionen auch häufiger an einer Leberzirrhose leiden – die Folge von langem, übermäßigem Alkoholkonsum und die Vorstufe von Leberkrebs.
„Der Zusammenhang wird allgemein seit Jahrzehnten angenommen, aber bisher hat ihn niemand wissenschaftlich bewiesen. Warum trinken die Leute in Russland so viel? Warum in Wisconsin? Jeder denkt, weil es kalt ist“ sagte Dr. Ramon Bataller, Chefarzt für Hepatologie der Universität in Pittsburgh und stellvertretender Direktor des Pittsburgh Liver Research Center. „Dies ist die erste Studie, die systematisch zeigt, dass weltweit und in den USA in kälteren Gegenden und in Gebieten mit weniger Sonne mehr getrunken wird und mehr alkoholbedingte Leberzirrhose auftreten.“
Alkohol erhöht die Durchblutung der Haut und verursacht ein Gefühl der Wärme. Das mag in kalten Gegenden angenehm sein, in heißen dagegen weniger. Wenn das Sonnenlicht abnimmt, leiden viele Menschen vermehrt an Depressionen, die ebenfalls mit erhöhtem Alkoholkonsum im Zusammenhang stehen.
Ganz einfach war die Analyse jedoch nicht, denn es mussten viele Einflussfaktoren bei der Auswertung der Daten berücksichtigt werden: In vielen Regionen der Welt bestehen Beschränkungen, was den Alkoholkonsum betrifft, nicht nur gesetzliche, sondern auch religiöse. Auch andere Faktoren wie Fettleibigkeit oder durch Viren verursachte Leberentzündungen können zu Schäden der Leber führen und mussten für die Auswertung berücksichtigt werden.
ZOU