18.04.2017
Die Wissenschaftlerin hatte 51 Eltern, die mit ihren Kindern – von Babys bis hin zu Teenagern im Alter von 13 Jahren – die ganze Nacht oder Teile der Nacht zusammen in einem Bett schliefen, interviewt und die Ergebnisse in einem Buch zusammengetragen. Es zeigte sich, dass die nächtlichen Wanderbewegungen vielfältig sein konnten. In manchen Familien schliefen Kinder zunächst in ihren eigenen Betten und kamen mitten in der Nacht ins Bett ihrer Eltern. Manchmal führte das dazu, dass ein Elternteil das Bett verließ und auf dem Sofa oder im Bett des Kindes weiterschlief. In anderen Fällen erlaubten Eltern ihrem Nachwuchs, auf einer Matratze oder in einem Schlafsack auf dem Boden im Elternschlafzimmer zu schlafen.
Wie die Befragung ergab, würden es viele Eltern vorziehen, nicht mit ihrem Nachwuchs im gleichen Bett zu schlafen. So litt zum Beispiel die Schlafqualität häufig unter dem gemeinschaftlichen Schlafen. Viele berichteten, dass sie häufiger in der Nacht aufwachten, weil sie von ihren Kindern geknufft oder getreten worden waren. Manche Eltern sagten allerdings auch, dass sie besser schliefen und die Nacht weniger oft unterbrochen werde, wenn alle in einem Raum oder in einem Bett schliefen. Eltern seien oft erschöpft, fühlten sich gestresst und – ganz ehrlich, manchmal sei es schlicht einfacher, im gleichen Bett zu schlafen, sagt Stewart. Aus ihrer Sicht gibt es keine Lösung, die auf alle passe.
Während in den USA das gemeinsame Schlafen mit Stirnrunzeln gesehen werde, sei es in anderen Regionen der Erde eher akzeptiert, etwa in Skandinavien, Asien oder südamerikanischen Ländern. Länder, in denen die Raten des plötzlichen Kindstods viel niedriger lägen als in den USA, so Stewart. Die Scham und das Stigma, das mit dem gemeinschaftlichen Schlafen zusammenhänge, seien jedoch in den USA so groß, dass etwa die Hälfte der befragten Eltern es nicht bei ihrer Familie oder dem Kinderarzt zur Sprache bringen würde, so Stewart.
HH