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12.12.2022
Zum Bus rennen, schnelles Gehen oder schwungvolle Spiele mit den Kindern: Drei oder vier solcher Aktivitäten können schon ausreichen, um die Sterblichkeit zu senken. Anhand von Aktivitäts-Trackern haben Forschende bei 25.000 Nicht-Sportlern herausgefunden, dass es bei 89 Prozent der Teilnehmenden im Schnitt achtmal täglich zu solch kurzen Episoden mit intensiver körperlicher Aktivität kam. Diese dauerten durchschnittlich etwa 45 Sekunden, so dass sich über den Tag sechs Minuten intensive Aktivität ansammelten.
Bereits drei bis vier solcher Anstrengungen täglich gingen mit einer um 40 Prozent niedrigeren Sterblichkeit einher, Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren sogar um die Hälfte niedriger. Besonders deutlich war dies bei Menschen zu beobachten, die sich täglich vier- bis fünfmal ordentlich anstrengten. Insgesamt galt: je häufiger, desto besser. So war das Risiko für einen vorzeitigen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Personen mit elf intensiv aktiven Episoden täglich um 65 Prozent reduziert.
Eine Analyse solch kurzer intensiver Aktivitäten bei 62.000 Menschen, die regelmäßig Sport trieben, ergab vergleichbare Ergebnisse. Dies könnte bedeuten, dass die gesundheitlichen Vorteile unabhängig davon auftreten, ob die intensive Aktivität Teil eines Sportprogramms ist oder spontan erfolgt.
Prof. Emmanuel Stamatakis von der Universität Sydney, der die Ergebnisse mit seinem Team in der Zeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht hat, sagte: „Unsere Studie zeigt, dass ähnliche Vorteile wie beim hochintensiven Intervalltraining erzielt werden können. Ein paar kurze Anstrengungen von insgesamt drei bis vier Minuten pro Tag können viel bewirken. Es gibt viele tägliche Aktivitäten, durch die sich die Herzfrequenz für etwa eine Minute erhöhen lassen. Dafür sind kein Zeitaufwand und keine Vorbereitung erforderlich, keine Clubmitgliedschaft und keine besonderen Fähigkeiten. Es geht einfach darum, das Tempo beim Gehen zu erhöhen oder die Hausarbeit mit etwas mehr Schwung zu erledigen.“
Quelle: DOI10.1038/s41591-022-02100-x