11.12.2018
In vielen Ländern und Regionen der Welt ist die Menstruation mit einem Stigma behaftet. Für viele Frauen und Mädchen ist es daher auch schwierig, eine optimale Hygiene zu praktizieren. Welche Konzepte helfen könnten, um die Situation zu verbessern, diskutierten Vertreter aus Gesundheits- und Bildungspolitik Ende Oktober auf einer internationalen Fachtagung in Bonn.
Eine gute Menstruationshygiene kann durch viele Ursachen erschwert werden, wie etwa mangelndes Wissen, unzureichende sanitäre Einrichtungen oder dadurch, dass die notwendigen Produkte nicht zur Verfügung stehen. Für das Wohlbefinden und die Würde von Frauen ist dies ein wichtiges Thema, besonders für Mädchen im Schulalter. Sie versäumen wegen unzureichender sanitärer Einrichtungen unter Umständen den Unterricht, wie eine Studie in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien zeigt: 90 Prozent der Schülerinnen aus ländlichen Gebieten blieben während ihrer Periode dem Unterricht für vier bis fünf Tage fern, in städtischen Gebieten fehlten 75 Prozent der Schülerinnen zwei bis drei Tage lang. Gründe dafür waren vor allem unzureichende hygienische Möglichkeiten an den Schulen und der Preis für Hygieneprodukte.
Schottland stellt diesbezüglich Chancengleichheit im Bildungssystem her und umgeht das Problem der Kosten, indem Schülerinnen und Studentinnen kostenlose Menstruationsprodukte sowie Informationen zur Hygiene erhalten. Ein weiteres Projekt waren ausgedehnte Maßnahmen zur Aufklärung über die Menstruation in Kirgisistan: Gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat das Bildungsministerium Unterrichtsmaterial in kirgisischer und russischer Sprache zum Umgang mit Menstruationshygiene erstellt, das an allen Schulen im Land verteilt wurde. Kinder mit Behinderungen erhielten spezielles Material in geeigneten Formaten wie Blindenschrift oder Audioformat.
ZOU