07.02.2012
Die amerikanische Vereinigung der Fachärzte für Innere Medizin American College of Physicians (ACP) empfiehlt Metformin als Mittel der Wahl bei Typ-2-Diabetes. Wenn Diät, Sport und Gewichtsabnahme nicht zu einer ausreichenden Blutzuckersenkung führten, sollte Metformin als Medikament der Wahl eingesetzt werden.
Im Vorfeld dieser Empfehlung hatten die Experten des ACP verschiedenste Diabetes-Wirkstoffe genauer unter die Lupe genommen: Metformin, Sulfonylharnstoffe, Glinide, Glitazone, DPP-4-Hemmer und GLP-1-Antagonisten. Die unterschiedlichen Medikamente werden alle zur Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes eingesetzt und in großen Studien auf ihre Wirksamkeit und ihre Sicherheit hin überprüft. Das ACP untersuchte nun, wie effektiv die Wirkstoffe den Blutzucker tatsächlich senken, und wie sich die Therapie auf Körpergewicht, Blutfettwerte und die Diabetes-bedingten Folgeerkrankungen wie die Nierenfunktion, Nervenschäden und Herz-und Gefäßerkrankungen auswirkt.
Das Urteil der Experten ist eindeutig: Alle Medikamente senken den Blutzucker in vergleichbarem Ausmaß. Dennoch hat Metformin als allein eingesetztes Medikament ebenso wie in Kombination mit anderen Wirkstoffen die Nase vorn. Im Vergleich zu den ebenfalls recht häufig verordneten Sulfonylharnstoffen hat es zudem einen wesentlichen Vorteil: Unter Therapie mit Metformin kann man nicht unterzuckern. Denn anders als die Sulfonylharnstoffe fördert Metformin nicht die Insulinausschüttung. Sein Blutzucker regulierender Effekt beruht darauf, dass es die Zuckerneubildung in der Leber hemmt. Zudem wirkt es sich auch positiv auf das Körpergewicht und die Blutfettwerte aus.
Aus diesem Grund empfehlen die amerikanischen Experten, die medikamentöse Therapie des Typ-2-Diabetes mit Metformin zu beginnen. Lässt sich so der Blutzucker nicht ausreichend senken, sollte ein weiteres Medikament hinzugefügt werden. Für dieses zweite Medikament allerdings gibt es keine konkreten Empfehlungen seitens des ACP.
KK