29.08.2013
Eine Migräneattacke kann Betroffene für Stunden außer Gefecht setzten. Ist sie vorüber, scheint alles wieder normal zu sein – zumindest oberflächlich betrachtet. Doch Forscher konnten jetzt zeigen, dass Migräne lang anhaltende Auswirkungen auf das Gehirn haben kann.
Durch Migräne scheinen sich Strukturen im Gehirn zu verändern, und zwar auf verschiedene Weise, schreiben die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Neurology. Die Wissenschaftler hatten für ihre Forschungsarbeit die Ergebnisse aus 18 Studien analysiert. Sie gingen dabei der Frage nach, ob und wie sich Migräne mit und ohne Aura auf das Gehirn auswirkt.
Es zeigte sich, dass bei Personen mit Migräne das Risiko für Läsionen, also veränderte Strukturen, der weißen Hirnsubstanz um 34 Prozent höher lag als bei Menschen ohne solche Kopfschmerzattacken. Ging die Migräne mit einer Aura einher, die sich im Vorfeld der Kopfschmerzen zum Beispiel durch Seh- oder Empfindungsstörungen bemerkbar macht, erhöhte sich die Gefahr sogar um fast 70 Prozent. Zudem stieg die Gefahr für Infarkt-ähnliche Veränderungen bei Migräne-Patienten mit einer vorhergehenden Aura um 44 Prozent im Vergleich zu Migräne-Patienten ohne Aura. Auch auf das Gehirnvolumen wirkten sich die starken Kopfschmerzen aus. Dieses veränderte sich bei Migräne-Patienten allgemein häufiger als bei Gesunden.
Weitere Studien seien nötig, um den Zusammenhang zwischen veränderten Gehirnstrukturen und der Häufigkeit von Kopfschmerzattacken sowie der Dauer der Erkrankung zu klären, so die Forscher. Außerdem sei es wichtig, herauszufinden, ob die Läsionen die Gehirnfunktion beeinträchtigen könnten.
HH