Mikroplastik in der Atemluft von Delfinen nachgewiesen

NAS | 17.10.2024

US-Forscher haben Mikroplastikpartikel in der Luft nachgewiesen, die wild lebende Delfine ausatmen. Damit ist klar: Mikroplastik kann von Wildtieren auch durch Einatmen aufgenommen werden.
Forschende haben bei wild lebenden Delfinen Mikroplastikpartikel in der Ausatemluft gefunden. image.originalResource.properties.copyright

Weltweit sind Menschen und zahlreiche Tiere winzigen Plastikpartikeln ausgesetzt, die als Mikroplastik bezeichnet werden, die der Gesundheit schaden können. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Plos One mit wild lebenden Delfinen zeigt nun: Mikroplastik kann nicht nur durch verunreinigte Lebensmittel aufgenommen werden, sondern auch durch Inhalation.

Das Forscherteam hatte Proben der Ausatemluft von fünf Großen Tümmlern, der bekanntesten Delfinart, in der Sarasota Bay (Florida) und von sechs Großen Tümmlern in der Barataria Bay (Louisiana) gesammelt. Um die Luft aufzufangen, hielten sie eine Auffangfläche über oder direkt über das Blasloch jedes Delfins, während dieser ausatmete.

Mikroplastik bei allen Atemproben gefunden

Die Analyse der gesammelten Luft ergab, dass alle 11 Delfine mindestens ein mutmaßliches Mikroplastikteilchen in ihrer Atemluft hatten. Die weitere Analyse ergab, dass sie sowohl Fasern als auch Fragmente enthielten und mehrere Arten von Kunststoffpolymeren umfassten, darunter Polyethylenterephthalat (PET), Polyester, Polyamid, Polybutylenterephthalat und Poly(methylmethacrylat), auch bekannt als PMMA.

Die Autoren schreiben dazu: „Wir wissen, dass Mikroplastik in der Luft schwebt, daher haben wir vermutet, dass wir Mikroplastik in Atemluftproben finden würden. Wir sind beunruhigt über das, was wir sehen, denn Delfine haben eine große Lungenkapazität und atmen sehr tief, so dass wir uns Sorgen darüber machen, was dieses Plastik ihren Lungen antun könnte.“ Es seien nun weitere Studien notwendig, um das Ausmaß und die potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere zu bestimmen.  

Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0309377