25.05.2016
Von vielen immer noch belächelt, hat die Hypnose in einigen Bereichen der Medizin schon Einzug gehalten, zum Beispiel beim Zahnarzt. Als ergänzende Methode könnte sie auch bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms und Operationen von Nutzen sein. Dies legt eine neue Studie deutscher Forscher nahe.
Wie aus einer Untersuchung von Meta-Analysen hervorging, scheint die therapeutische Hypnose emotionalen Stress und Schmerzen besser zu lindern als eine Standardbehandlung. Dies berichten PD Dr. Winfried Häuser, ärztlicher Leiter des Schwerpunktes Psychosomatik des Klinikums Saarbrücken und Kollegen im Deutschen Ärzteblatt International. Außerdem war die Zeit, die Patienten für ihre Genesung brauchten, im Vergleich kürzer und sie benötigten weniger Arzneimittel. Bei Patienten, die unter einem Reizdarmsyndrom litten, gingen zudem die Symptome mit einer auf den Verdauungstrakt gerichteten Hypnose besser zurück als unter den Behandlungen, die eine Kontrollgruppe erhalten hatte. Bei der Bauchhypnose wird Betroffenen zum Beispiel suggeriert, dass ihr Magen und Darm ruhig sind und dass sie den Zustand beeinflussen können.
Aus ihren Ergebnissen schließen die Forscher, dass die medizinische Hypnose eine sichere und effektive ergänzende Methode ist, die bei Operationen und bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms helfen könnte. Der Begriff „Hypnose" bezeichnet einerseits einen veränderten Bewusstseinszustand, eine hypnotische Trance, andererseits aber auch die Methode, mit der dieser Zustand erreicht wird. Als ergänzende Möglichkeit wird Hypnose derzeit schon eingesetzt, um Ängste und Stress im Vorfeld einer Operation zu lindern, so die Forscher. Dies könne durch Personen oder Audiodateien geschehen. Darüber hinaus komme die therapeutische Hypnose in der Zahnmedizin zum Einsatz.
HH