GesundheitBaby & FamilieSenioren

Mit UV-Licht gegen die Grippewelle

14.02.2018

Sogenanntes Fernes UV-C-Licht mit einem Wellenbereich von 222 Nanometer (nm) ist offenbar dazu in der Lage, Viren in der Luft abzutöten. Das Licht, das für Menschen harmlos ist, könnte eine neue und umfassende Waffe gegen Grippevieren darstellen und ihre Ausbreitung eindämmen, hoffen Forscher aus den USA.

In öffentlichen Räumen wie Bahnhöfen oder Flughäfen wäre es sinnvoll, Grippeviren in der Luft zu bekämpfen.
In öffentlichen Räumen wie Bahnhöfen oder Flughäfen wäre es sinnvoll, Grippeviren in der Luft zu bekämpfen.
© Angelov - Fotolia.com

Durch Fernes UV-C-Licht wurden H1N1-Viren, die sich in der Luft einer Versuchskammer befanden, effektiv inaktiviert – und zwar ungefähr ebenso gut, wie durch Breitspektrum UV-C-Licht. Dies haben Forscher um den Radiologen David J. Brenner von der Columbia University zeigen können. Breitspektrum UV-C-Licht mit einer Wellenlänge von 200 bis 400 nm ist schon lange dafür bekannt, dass es Bakterien und Viren effektiv abtöten kann. Es zerstöre die molekularen Bindungen, die die Erbsubstanz DNS zusammenhalten und werde routinemäßig dazu genutzt, OP-Ausrüstung zu dekontaminieren, erläutert Brenner. Dummerweise schade das konventionelle, keimtötende Licht aber auch der Gesundheit des Menschen und könne zu Hautkrebs oder Augenschäden führen.

Vor einigen Jahren stellten Brenner und seine Kollegen daher die These auf, dass ein engeres Spektrum des ultravioletten Lichts, besagtes Fernes UV, Mikroben töten könnte, ohne jedoch menschliches Gewebe zu schädigen. Dieses Licht dringe nicht durch die äußerste, aus toten Zellen bestehende Hautschicht oder den Tränenfilm des Auges. „Für Menschen stellt es keine Gesundheitsgefahr dar“, so Brenner. „Da Viren und Bakterien aber viel kleiner sind als menschliche Zellen, kann Fernes UV bis zu ihrem Erbgut vordringen und sie töten.“ Sollten sich ihre Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, wären Lichtquellen mit Fernem UV in öffentlichen Räumen eine sichere und effektive Möglichkeit, die Ausbreitung von Krankheiten wie Grippe oder Tuberkulose einzudämmen. Solche Lampen könnten zum Beispiel in Krankenhäusern, Arztpraxen, Schulen oder Flughäfen positioniert werden und wären, anders als die jährliche Grippeimpfung, gegen alle Viren effektiv, so die Vision der Forscher. Ihre Ergebnisse sind im Fachblatt Scientific Reports nachzulesen.

HH

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Junge Frau nach der Impfung mit Pflaster auf dem Oberarm.
Podcast: gecheckt!

Podcast: Brauche ich eine Grippeimpfung?

Die Frage nach einer Grippeimpfung stellen sich viele zu Beginn der Grippesaison.…

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden