13.04.2016
Ein Medikament, mit dem Allergien behandelt werden, könnte vielleicht Schädigungen des Sehnervs, die im Zuge von Multipler Sklerose (MS) auftreten, wieder rückgängig machen. Anlass zu dieser Hoffnung gibt eine Studie aus den USA.
Im Rahmen der fünfmonatigen Studie hatte sich durch den Wirkstoff Clemastin die Weiterleitung von optischen Signalen vom Auge zum Gehirn bei MS-Patienten leicht verbessert. Bei Menschen mit MS zerstört das Immunsystem die Schutzschicht um die Nerven, das sogenannte Myelin. In der Folge kommt es zu Nervenschäden, durch die Signale zu und vom Gehirn verlangsamt werden. Eine Schädigung des Sehnervs ist eine häufige Folge der Krankheit. Zu Beginn der Studie war die Weiterleitung von Signalen bei den Studienteilnehmern um mehr als 118 Millisekunden verzögert. Diese Verzögerung verbesserte sich mit der Gabe des Medikaments um durchschnittlich zwei Millisekunden im Vergleich zur Behandlung mit einem Scheinmedikament, Das berichten die Forscher auf einer Tagung von Neurologen im kanadischen Vancouver.
Die Ergebnisse erschienen zwar nur als eine leichte Verbesserung, merkt der Neurologe Dr. Ari Green vom Multiple-Sklerose-Zentrum der University of California in San Francisco an. Vielversprechend sei jedoch die Tatsache, dass man erstmals einen Wirkstoff gefunden habe, der die Schäden, die durch Multiple Sklerose entstehen, wieder rückgängig machen könnte. Es handle sich zwar erst um vorläufige Ergebnisse, doch könnten sie den Rahmen für zukünftige Studien liefern, die sich mit der Reparatur von MS-Schäden beschäftigten, hofft Green.
HH