Baby & Familie

Warum Mütter den Traumprinz der Tochter oft nicht mögen

09.05.2016

Warum suchen sich Frauen die Partner aus, die sie sich aussuchen? Und warum findet diese Wahl bei ihren Müttern und oft auch bei ihrer Schwester oft keinen Anklang? Psychologen aus Norwegen gingen dieser Frage auf den Grund und wie so oft scheint sich alles um die Gene zu drehen.

Forscher sind dem "Julia"-Effekt auf die Spur gegangen.
Oft sind Mütter mit der Partnerwahl der Tochter nicht einverstanden. Forscher haben untersucht, woran das liegen könnte.
© Minerva Studio - Fotolia

Sollten Frauen unter 133 Charaktereigenschaften diese aussuchen, die einen perfekter Partner ausmachen, standen Treue, Loyalität, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit ganz oben auf der Liste. Das berichten Professor Leif Edward Ottesen Kennair und Associate Professor Robert Biegler vom Norwegian University of Science and Technology in Trondheim. Dabei war es egal, ob es sich dabei um den eigenen Traumprinzen handelte oder den Idealtyp für die Schwester. Doch in einigen Punkten gab es auch Unterschiede: So fanden die befragten Frauen, dass der perfekte Mann für ihre Schwester verständnisvoll, einfühlsam, verantwortungsbewusst, hilfsbereit, sensibel und freundlich sein sollte. Ihr persönlicher Romeo sollte dagegen vor allem humorvoll, charmant, sexuell befriedigend, aufrichtig und unterhaltsam sein.

„Für sich selbst liegt der Fokus einer Frau auf einem attraktiven Äußeren, das eine gute Gesundheit suggeriert und die Fähigkeit, Gene weiterzugeben“, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Evolutionary Behavioral Sciences. Zur gleichen Zeit bevorzugten Frauen beim Partner ihrer Schwester Eigenschaften, die einen Nutzen für die ganze Familie mit sich bringen. Zu einem ähnlichen Ergebnis waren die Forscher auch in früheren Studien gekommen, in denen sie die Wahl von Müttern und Töchtern untersucht hatten. „Frauen bevorzugen für ihre Töchter oder Schwester jemanden, der zum Großziehen der eigenen Kinder oder Enkelkinder beitragen kann oder zumindest keine Bürde ist“, sagt Kennair. Der Partner sollte vertrauenswürdig sein, sich um seine Kinder kümmern, vorzugsweise genug Geld verdienen und eine guten sozialen Status haben, denn dies vergrößert die Chance, dass sich die Gene verbreiten. Denn egal von welcher Warte aus man es betrachtet: Das eigene Erbgut weiterzugeben hat oberste Priorität.

HH

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