27.04.2020
Schutzmasken sind nach wie vor rar, aber viele Materialien aus dem Haushalt eignen sich, um sich daraus einen effektiven Corona-Mundschutz selbst zu machen. Das bestätigt eine Untersuchung vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Baumwollstoff, Küchenrolle und Material vom Staubsaugerbeutel fangen Tröpfchen größtenteils ab und reduzieren so das Ansteckungsrisiko durch das Coronavirus.
Die Forscher für Partikelchemie haben festgestellt, dass sich in jedem Haushalt reichlich Materialien finden, die man für den Eigenbau eines Mundschutzes verwenden kann, mit dem die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus deutlich verringert wird. Durch eine gute Gesichtsmaske muss man einerseits möglichst leicht atmen können, andererseits soll sie effizient Tröpfchen abhalten. Das funktioniert den Ergebnissen zufolge gut mit einem doppellagigen festen Baumwollstoff. Auch die Kombination aus Jersey und Biberstoff schnitt gut ab. Ein Kaffeefilter ist dagegen keine gute Wahl: Er hält zwar Tröpfchen gut ab, lässt aber kaum Luft durch.
Finger weg vom Staubsaugerbeutel!
Eine Kombination aus Staubsaugerbeutel und Baumwollstoff schnitt zwar beim Filtern von Tröpfchen in dieser Studie gut ab, allerdings warnen Hersteller und eine Drogeriemarktkette mittlerweile davor. Staubsaugerbeutel enthalten zum Teil ein feines, antibakteriell wirkendes Pulver, das nicht in die Atemwege gelangen darf. Also auf keinen Fall Material von Staubsaugerbeuteln als Mundschutz oder als Bestandteil von selbstgenähten Schutzmasken verwenden!
Das SARS-CoV-2Virus ist etwa 100 Nanometer groß und kann Stoffmasken theoretisch leicht passieren. Tatsächlich ist es aber so, dass das Virus in wesentlich größeren Tröpfchen von einigen Mikrometern beim Sprechen, Husten oder Niesen abgegeben wird. Diese halten solche Masken zurück: "Wir haben festgestellt, dass alle untersuchten Filtermaterialien vor allem große Partikel von fünf Mikrometern und größer sehr effizient abscheiden. Die Effizienz liegt meist bei 90 Prozent und darüber", sagte Frank Drewnick, der die Forschungsgruppe in der Abteilung Partikelchemie leitet.
ZOU