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10.10.2022
Cetylpyridiniumchlorid ist ein antimikrobieller Wirkstoff, der in manchen Halstabletten, Gurgellösungen oder Mundspülungen enthalten ist. In Laborversuchen hinderte er das Coronavirus schon in niedrigen Konzentrationen an der Infektion.
Die Ansteckung mit Covid-19 erfolgt meist durch Aerosole über Mund- und Nasenhöhle. Dem lässt sich möglicherweise vorbeugen: Bereits niedrige Konzentrationen des Wirkstoffes Cetylpyridiniumchlorid, der in einigen Mundspülungen enthalten ist, hatten eine antivirale Wirkung auf SARS-CoV-2, berichtet ein japanisches Forscherteam in der Zeitschrift „Scientific Reports“.
Das Team hatte in Zellkulturen getestet, wie sich verschiedene Mengen Cetylpyridiniumchlorid auf eine Andockstelle auswirkt, die für die Infektion der Zelle durch SARS-CoV-2 erforderlich ist. Schon zehn Minuten nach der Anwendung hemmten geringe Mengen Cetylpyridiniumchlorid die Infektion von vier getesteten Virusvarianten (das Original-Virus sowie Alpha-, Beta- und Gamma-Variante) – jeweils in ähnlichem Ausmaß. Dabei schnitten im Handel erhältliche Mundspülungen mit Cetylpyridiniumchlorid besser ab als der Wirkstoff allein. Speichel veränderte die Wirkung nicht.
Die Forscher halten es für möglich, dass die Verwendung von Cetylpyridiniumchlorid-haltigen Produkten die Ansteckungen mit Covid-19 verringern könnten und zum Beispiel in Ländern mit geringen Impfraten zur Vorbeugung eingesetzt werden können. Das Team hat damit begonnen, die Wirkung von Cetylpyridiniumchlorid-haltigen Mundspülungen auf die Viruslast im Speichel von Covid-19-Patienten zu untersuchen.
Quelle: DOI 10.1038/s41598-022-18367-6