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29.03.2022
Wer sein Training verpasst hat, kann stattdessen möglicherweise einfach musizieren, singen oder auch nur Musik hören. Das hat einer neuen Studie zufolge ähnlich positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit wie Sport oder Abnehmen.
Musik kann die psychische Gesundheit ähnlich gut verbessern wie andere nicht-medikamentöse Maßnahmen, zu denen Sport und eine Gewichtsabnahme zählen. Hinweise darauf liefert eine übergreifende Auswertung der Daten von 26 Studien mit insgesamt 779 Personen. Die Wirkung von Musik lag im Vergleich zu Menschen, die sich körperlich betätigen oder Programme zur Gewichtsabnahme durchführten, innerhalb desselben Bereichs, allerdings am unteren Ende. Die Forscher schreiben in der Zeitschrift „JAMA Network Open“: Musikinterventionen konnten klinisch relevante Veränderungen des psychischen Wohlbefindens und der Lebensqualität erzielen.
Es zeigte sich außerdem in acht Studien, dass eine Musiktherapie zusätzlich zur üblichen Behandlung bei einer Reihe von Erkrankungen mit weiteren Verbesserungen verbunden war. Damit stehen die Ergebnisse dieser Arbeit im Einklang mit anderen Studien, in denen immer wieder Zusammenhänge zwischen Musik und dem Wohlbefinden aufgedeckt werden. Das Ausmaß und die genaue Wirkung von Musik bleiben jedoch noch unklar.
Es gab allerdings erhebliche Unterschiede zwischen der Wirkung bei einzelnen Personen, auch wenn das Gesamtbild positiv war. Musik funktioniert also vermutlich nicht für jeden. Dennoch hoffen die Forscher, dass Studien wie diese Mediziner dazu ermutigen, häufiger eine Musiktherapie zu verschreiben. Für viele Menschen seien Musikhören oder Singen angenehme Aktivitäten und erscheinen weniger herausfordernd und damit leichter dauerhaft umsetzbar als Sport treiben oder eine Diät.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.3236