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16.07.2022
Wer viel im See, Meer oder Schwimmbad badet, kann sich schnell eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, auch Badeotitis genannt, zuziehen. Kopfhörer können das begünstigen. Welche Maßnahmen davor schützen, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.
Wasser reinigt die Ohren, aber bleibt Feuchtigkeit zurück, weicht das feucht-warme Klima die Haut im Gehörgang auf und bietet optimale Bedingungen für Keime. Schwimmbadwasser, Meer- oder Seewasser können Bakterien enthalten, die zu Entzündungen führen können. Wer badet, schwimmt, taucht und surft und viel Wasser in die Ohren bekommt, spült das wichtige Ohrenschmalz weg. Das Fett schützt das Gehör vor Wasser, der saure pH-Wert ist ein natürlicher Säureschutz gegen Bakterien. Ein gesundes Ohr schützt und reinigt sich ganz von selbst. Um eine Badeotitis vorzubeugen, darf direkt nach dem Schwimmen kein Wasser im Gehörgang zurückbleiben.
Beim Schwimmen kann man zum Beispiel Ohrenstöpsel verwenden, um das Eindringen von Wasser in den Gehörgang zu verhindern. Vielschwimmer können auch Tauchertropfen verwenden. Diese Tropfen werden als Ehm'sche Lösung bezeichnet und sind wie die Ohrenstöpsel in der Apotheke vor Ort erhältlich. Sie haben eine desinfizierende Wirkung und schaffen ein saures Milieu im Ohr. Das wiederum hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
Wenn man ohne Ohrenstöpsel geschwommen ist, sollten die Ohren mit Süßwasser oder Trinkwasser gespült werden. Um das Wasser aus dem Gehörgang zu bekommen, legt man den Kopf zur Seite und zieht leicht am Ohrläppchen. Danach tupft man die Ohrmuschel mit dem Handtuch trocken. Der Gehörgang trocknet durch Belüftung. Um dies zu gewährleisten, sollten die Ohren nicht direkt nach dem Schwimmen durch Kopfhörer verschlossen werden.
Schmerzt das Ohr nach dem Baden leicht, können Erwachsene schmerzstillende Arzneimittel einnehmen. Bei starken oder andauernden Schmerzen sollten die Beschwerden unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Leiden Kindern nach dem Schwimmen unter Ohrenschmerzen, sollten Eltern nicht zögern und zum Arzt gehen, damit das Gehör untersucht wird. Die ApothekerkammerNiedersachsen rät, keine freiverkäuflichen Ohrentropfen zu verwenden, solange nicht geklärt ist, ob das Trommelfell noch intakt ist.