02.07.2014
Frauen, die sich selbst gegenüber nachsichtig, geduldig und mitfühlend waren und sich selbst gut behandelten, fanden sich durch Hitzewallung dreimal weniger in ihren Alltagsaktivitäten gestört als Frauen mit geringem Selbst-Mitgefühl. Zu diesem Ergebnis kamen Psychologen um Lydia Brown von der University of Melbourne, an deren Studie über 200 Australierinnen mittleren Alters mit durchschnittlich vier Hitzewallungen pro Tag teilgenommen hatten. Zu Ende gedacht bedeute dieses Ergebnis auch: Wenn Hitzewallungen das Leben weniger stark beeinflussen, sinkt auch die Gefahr, ihretwegen an Depressionen zu erkranken, so Brown.
Mit ihrer Forschung streifen die Psychologen ein Problem, das rund 70 Prozent aller Frauen betrifft, die sich in den Wechseljahren befinden. Die plötzlich auftretenden Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die nicht an Tag- oder Nachtzeiten gebunden sind, können schlafraubend sein, die Konzentration beeinträchtigen und auf die Stimmung schlagen. Ihre Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass Seminare mit Übungen, die das Selbst-Mitgefühl stärken, eine Alternative in der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden darstellen könnten, so die Wissenschaftler.
Während Frauen sehr gut darin seien, sich um andere zu kümmern, seien sie mit sich selbst meist sehr streng und wenig nachsichtig. "Unseren Studien zufolge könnten Frauen im mittleren Alter davon profitieren, sich selbst in den Kreis des Mitgefühls mit einzubeziehen", sagt Brown.
HH