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Neue Antibiotika und Mittel gegen Krebs ab 2018

28.12.2017

Für viele Patienten wird es im kommenden Jahr Fortschritte bei der Therapie ihrer Leiden geben: Pharma-Unternehmen haben für zahlreiche neue Medikamente die Zulassung beantragt. „Wird sie erteilt, könnten die Mittel im kommenden Jahr in Deutschland für Therapien zu Verfügung stehen“, sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Der Verband schätzt, dass 2018 in Deutschland mindestens 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff eingeführt werden können.

Im Jahr 2018 werden mindestens 30 neue Medikamente zugelassen.
Mehr als die Hälfte der forschenden Pharma-Unternehmen arbeitet fortlaufend an neuen Krebsmedikamenten.
© Syda Productions - Fotolia

2018 werden rund ein Drittel der neu eingeführten Medikamente der Behandlung von Krebs dienen. Sie richten sich unter anderem gegen bestimmte Formen von Leukämie und Lymphknoten-Krebs, gegen Brust- und Eierstockkrebs und verschiedene Formen von Hautkrebs. Viele der Medikamente setzen direkt an den Tumorzellen an, um ihre Vermehrung zu stoppen. Außerdem wurde die Zulassung für neuartige Therapien beantragt, bei der Immunzellen des Patienten im Labor gentechnisch so "ausgerüstet" werden, dass sie nach Rückführung in den Körper Tumorzellen erkennen und attackieren können. Diese neue Art der Behandlung, die CAR-T-Zell-Therapie heißt, soll zuerst für Patienten mit bestimmten Formen von Leukämie oder Lymphknotenkrebs zugelassen werden, bei denen andere Therapien nicht wirksam sind.

Ein weiteres Drittel der Medikamente mit neuen Wirkstoffen dürften sogenannte Orphan Drugs sein, die der Behandlung von Patienten mit seltenen Krankheiten dienen. Erwartet werden unter anderem Medikamente gegen Erbkrankheiten wie Morbus Wilson, Mukopolysaccharidose VII und bestimmten Formen von Mukoviszidose. Auch gegen mehrere seltene Krebsarten wie das Multiple Myelom sind Medikamente im Zulassungsverfahren. Zudem könnten Medikamente für Patienten mit erblich bedingter Gerinnungsschwäche (Hämophilie A und Von-Willebrand-Krankheit) herauskommen. Zur Zulassung eingereicht ist auch ein Mittel zur sofortigen Blutstillung bei Patienten, die mit gängigen Gerinnungshemmern behandelt werden. Auch für Patienten, deren Blut zur Bildung von Blutgerinnseln neigt, werden zwei neue Medikamente auf den Markt kommen können.

Außerdem werden drei Medikamente gegen bakterielle Infektionen erwartet. Zwei davon sind neue Antibiotika, die gegen bestimmte Keime wirksam sind, die gegenüber anderen Antibiotika resistent geworden sind. Das dritte enthält Antikörper, die die Giftstoffe von Clostridium-difficile-Bakterien abfangen, die schlimme Durchfälle und Koliken verursachen.

vfa/NK

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