30.08.2011
Bei der Alzheimer-Krankheit scheint ein gestörter Fettstoffwechsel im Gehirn eine Rolle zu spielen. Diese Erkenntnis präsentierten Dr. Gunter P. Eckert und Professor Dr. Walter E. Müller von der Goethe-Universität in Frankfurt auf einer Pressekonferenz.
Sie berichteten, dass der Körper für die Verknüpfung von Nervenzellen über sogenannte Synapsen gewisse Fette benötige. Offensichtlich wirke sich aber ein Übermaß dieser Fette negativ auf die so wichtige Vernetzung der Nervenzellen aus: Sie verlieren die Fähigkeit miteinander zu kommunizieren. Die Folge davon ist Demenz. Dass sich die Fette in den Hirnzellen anhäufen, ist eigentlich ein normaler Prozess im Alter. Bei dementen Menschen ist die Fett-Menge allerdings stärker erhöht.
Ein weiteres Problem bei der Alzheimer-Demenz ist, dass sie lange unerkannt bleibt. Eckert verglich dazu das Netz der Nervenzellen im Gehirn mit einem nächtlichen Sternenhimmel. Leide ein Mensch nun an Alzheimer, würde ein Stern nach dem anderen ausgeknipst. Lange Zeit würde das niemand merken, da die anderen Sterne die entstehende Dunkelheit mit ihrer Leuchtkraft kompensieren könnten. So sei es auch mit dem Gehirn. Irgendwann käme dann jedoch der Kollaps und die verbleibenden Nervenzellen könnten den Ausfall ihrer Kollegen nicht mehr schultern. Die deutlich vorangeschrittene Krankheit trete nun zu Tage.
Ziel der Forschung ist es daher, die zerstörerischen Prozesse im Hirn frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der neue Ansatz der Frankfurter Arbeitsgruppe lässt Hoffnung auf wirksame Medikamente schöpfen. Bis dahin lautet das Mittel der Wahl: Vorbeugung. Das Demenz-Risiko lässt sich am besten durch mediterrane Kost und viel Bewegung für Körper und Geist gering halten.
FH