12.05.2016
Obwohl der durchschnittliche Body Mass Index (BMI) in den meisten Ländern stetig zugenommen hat, sinkt offenbar das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Übergewichtigen. Dies veranlasste dänische Forscher dazu, einmal genauer hinzuschauen, ob sich im Hinblick auf den optimalen BMI vielleicht etwas verändert hat.
Ihr Ergebnis, das im Fachblatt Journal of the Medical American Association (JAMA) veröffentlicht wurde, zeigt: Der BMI, der statistisch gesehen das geringste Risiko mit sich brachte, frühzeitig zu sterben, ist innerhalb von drei Jahrzehnten von 23,7 auf 27 geklettert. Der normale Bereich liegt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Erwachsene zwischen 18,5 und 24,9. Während der Wert von 23,7 also im Bereich des Normalgewichts liegt, gilt ein BMI von 27 schon als leichtes Übergewicht. Der optimale BMI für ein langes Leben liege demnach mittlerweile schon im Bereich des Übergewichts, so das Fazit der Studie.
Sollte sich dieses Ergebnis in weiteren Studien bestätigen, sei dies ein Hinweis, dass die WHO ihre Empfehlungen für den BMI überarbeiten müsse, fordern die Forscher. Diese basierten auf Daten aus der Zeit vor den 1990er Jahren. Weitere Untersuchungen seien nun notwendig, um die Gründe für diese Veränderung und die Auswirkungen, die sich daraus ergeben, zu verstehen. Allerdings sollten die Ergebnisse der Studie Normalgewichtige nicht dazu verleiten, mehr zu essen, um sich ein vermeintlich „gesundes“ Übergewicht anzufuttern. Nach wie vor dürfte eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung der beste Garant für ein langes Leben sein.
Die Wissenschaftler um Boerge G. Nordestgaard vom Copenhagen University Hospital hatten Daten aus drei großen dänischen Bevölkerungsstudien ausgewertet: der Copenhagen City Heart Study von 1976 bis 1978 und von 1991 bis 1994 sowie der Copenhagen General Population Study von 2003 bis 2013. Insgesamt flossen Daten von über 120.000 Studienteilnehmern in ihre Auswertung ein.
HH