01.10.2018
Die weiblichen Eizellen werden schon bei Embryos in der Gebärmutter angelegt und verharren bis zur Eizellreifung im Zuge des Menstruationszyklus in einem Ruhestadium. Das ist bei allen Säugetieren so. Allerdings lasse sich dieses Ruhestadium offenbar nicht unbegrenzt verlängern und berge Risiken, berichten die Wissenschaftler. Der steile Anstieg des Trisomie-Risikos bei älteren Schwangeren, das zum Down Syndrom beim Kind führt, sei eines dieser Risiken. Die Menopause könnte somit die evolutionsbiologische Folge der begrenzten Haltbarkeit der Eizellen sein, wie das Forscherteam um Susanne Huber und Martin Fieder von der Universität Wien im Fachblatt Scientific Reports berichtet.
Die Forscher stützen ihre Theorie auf Ergebnisse, die ein Vergleich von 49 Säugetierarten erbrachte. Danach endet die Fortpflanzungsphase bei langlebigen Säugetierarten ebenfalls vorzeitig. Beispiele hierfür sind zum Beispiel Schwert- und Schwarzwal, Dugong, Baikalrobbe, Bonobo oder Gorilla. Die Fortpflanzungsphase sei somit nicht beliebig verlängerbar, schließen die Forscher. Lediglich die Bartenwale tanzten hierbei aus der Reihe. Bei ihnen scheine es keine Hinweise auf eine Menopause zu geben, schreiben die Wissenschaftler.
Eine der bekanntesten der anderen Theorien zur Entstehung der Menopause sei bislang die Großmutterhypothese. Danach endet die Zeit, in der sich Frauen fortpflanzen können, vorzeitig, damit sich ältere Frauen besser um ihre Enkel kümmern können und so ihren Fortpflanzungserfolg steigern. Die Datenlage dazu sei jedoch widersprüchlich, so die Wissenschaftler.
HH