08.07.2014
Nasse Wickel könnten Kindern mit Neurodermitis helfen, Symptome zu lindern und damit vielleicht die Menge an Medikamenten zu verringern. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher, die dieses Vorgehen bei betroffenen Kindern erfolgreich getestet haben.
Als Ergänzung der Neurodermitis-Therapie mit Medikamenten haben US-Forscher eine Methode erprobt, bei der nasse Wickel zum Einsatz kommen. Mit gutem Erfolg, wie die Gruppe um den Allergologen Mark Boguniewicz aus Denver in der Fachzeitschrift Journal of Allergy and Clinical Immunology berichtet. Bei Kindern, die sich dieser Therapie unterzogen hatten, gingen die Symptome um mehr als 70 Prozent zurück. Auch einen Monat nachdem sie wieder zu Hause waren, blieb die Haut in dem gesünderen Zustand, und das, ohne allein auf Medikamente angewiesen zu sein, die Neurodermitis-Patienten typischerweise verschrieben werden.
Für die Therapie badeten die 72 teilnehmenden Kinder zuerst für 20 Minuten in einer Badewanne mit lauwarmem Wasser. Anschließend wurden Lotionen oder milde medizinische Salben auf die entzündeten Hautbereiche aufgetragen, während die Haut noch feucht war. Danach zogen die Kinder feuchte Kleidungsstücke an oder wurden in feuchte Tücher gewickelt, um die Feuchtigkeit zu halten, gefolgt von einer Schicht trockener Kleidung. Nach mindestens zwei Stunden wurde alles entfernt. Diese Maßnahmen wurden anfangs zwei- bis dreimal am Tag durchgeführt, dann nach und nach reduziert, bis nur noch die entzündeten Stellen behandelt wurden. Die Forscher raten allerdings davon ab, die Therapie mit nassen Wickeln in Eigenregie vorzunehmen. Ein Zuviel könne mehr schaden als helfen, warnen sie. Vielmehr sollte man sich an einen Spezialisten wenden, der einen mit dem Vorgehen vertraut mache, so ihr Rat.
HH