24.03.2015
„Unsere Daten deuten darauf hin, dass es nicht wichtig ist, den Schülern große Mengen an Hausaufgaben aufzugeben“, sagt Javier Suarez-Alvarez von der Universität Oviedo in Spanien. Allerdings sollten die Lehrer Hausaufgaben systematisch und regelmäßig aufgeben, um den Schülern dabei zu helfen, ein gutes Arbeitsverhalten zu entwickeln sowie eigenständig und selbst-gesteuert zu lernen. Schüler, deren Lehrer sich daran hielten und die ihre Hausaufgaben allein bewältigten, schnitten bei anschließenden Tests deutlich besser ab, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Educational Psychology.
„Nach unseren Ergebnissen sind 60 Minuten Hausaufgaben an einem Tag eine vernünftige und effektive Zeiteinheit“, sagt Suarez-Alvarez. Planten die Lehrer 90 bis 100 Minuten pro Tag ein, schnitten die Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften schlechter ab. „In Bezug auf die Hausaufgaben ist das Wie wichtiger als die Menge“, resümiert Suarez-Alvarez. Sobald die individuelle Anstrengung und selbstständiges Arbeiten in der Waagschale liegen, werde der Zeitaufwand irrelevant.
Die Forscher hatten sich insbesondere den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften gewidmet. Um der optimalen Hausaufgabenzeit auf die Spur zu kommen, hatten sie 7.725 Schüler aus dem Norden Spaniens mit einem Durchschnittsalter von fast 14 Jahren per Fragebogen dazu befragt, wie oft sie Hausaufgaben machten und wie viel Zeit sie für die einzelnen Fächer aufwendeten. Außerdem sollten sie angeben, ob sie ihre Hausaufgaben eher allein bewältigten oder ob sie häufiger Hilfe benötigten und falls ja, wie oft.
HH