15.10.2014
Gute Nachrichten für all jene, denen ein Schauer über den Rücken läuft, wenn sie an eine Impfung oder Blutabnahme denken, die ihnen bevorsteht. Forscher haben auf einer Tagung von Anästhesisten in New Orleans, USA, neue Erkenntnisse präsentiert, wie sich Schmerzen beim Spritzen reduzieren lassen.
„Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich durch ein Gerät, dass Druck und Vibration auf die Haut ausübt, bevor die Nadel in sie eindringt, das Schmerzempfinden deutlich verringern lässt“, sagte Professor William McKay von der Universität Saskatchewan in Kanada. Der Anästhesist hatte gemeinsam mit Kollegen nachweisen können, dass sich die Schmerzwahrnehmung bei Studienteilnehmern deutlich verringerte, wenn auf eine Stelle an der Schulter 20 Sekunden lang ein bestimmter Druck oder eine Vibration ausgeübt worden war, bevor sie dort von einer Plastiknadel gepikst wurden. Die Nadel durchdrang dabei zwar nicht die Haut, das Gefühl ähnelte aber dennoch dem eines Nadelstichs.
Dass dieses Konzept funktioniere, hänge zum Teil wahrscheinlich mit der Ablenkung zusammen, so die Forscher. Darüber hinaus lassen sich die Ergebnisse mit der sogenannten Kontrollschranken-Theorie zum Schmerzempfinden erklären. Danach verschließt das Empfinden von Druck, Vibration und möglicherweise auch Temperatur eine Art Tor im Rückenmark, durch das sonst Schmerzsignale zum Gehirn geleitet werden. Die Studie solle nun in ähnlicher Weise noch einmal mit Kindern wiederholt werden, da Kinder Schmerzen anders wahrnehmen als Erwachsene, so die Forscher. Anders als bei den Testpersonen der vorliegenden Studie, bei denen Temperatur keinen oder nur einen geringen Einfluss auf das Schmerzempfinden hatte, könnte sich Hitze oder Kälte bei Kindern vielleicht positiv auswirken.
HH