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09.12.2021
Fettleibigkeit erhöht die Gefahr für Krebs. Durch eine dauerhafte Gewichtsabnahme, die oft auch mit einer Normalisierung des Blutzuckerspiegels einhergeht, sinkt auch die Zahl der Krebsfälle deutlich, berichten Forscher in der Fachzeitschrift „Diabetes Care“.
393 Personen mit Typ-2-Diabetes, die wegen starker Fettleibigkeit eine Magenverkleinerung erhalten hatten, verloren deutlich an Körpergewicht. Von ihnen erkrankten 68 in den folgenden 21 Jahren an Krebs. In einer Kontrollgruppe mit vergleichbaren Patienten, die nicht operiert worden waren, gab es in derselben Zeit 74 Krebsfälle. Das Krebsrisiko war somit in der Gruppe, die sich der Operation gegen Fettleibigkeit unterzogen hatte, um 37 Prozent niedriger.
Besonders groß war der Unterschied, wenn die Patienten durch die Gewichtsabnahme einen normalen Blutzuckerspiegel erreichten und der Diabetes für mindestens zehn Jahre nicht wieder auftrat. Unter diesen Patienten lag die Krebsinzidenz bei 12 Prozent im Vergleich zu 22 Prozent unter denjenigen, bei denen der Diabetes wieder aufgetreten war. Das Krebsrisiko reduzierte sich unter denjenigen mit einem dauerhaft normalen Blutzuckerspiegel damit um insgesamt 60 Prozent.
„Wir sehen, dass bei Patienten mit Typ-2-Diabetes viele Krebsfälle vermeidbar sind. Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag, der unser Verständnis des Zusammenhangs zwischen Glukosekontrolle und Krebsprävention verbessert“, sagte Prof. Kajsa Sjöholm von der Universität Göteborg. Fachleute schätzen, dass Fettleibigkeit in den USA in den nächsten 10 bis 15 Jahren sogar mehr Krebsfälle verursachen wird als Rauchen.