Allmählich wird so auch die Blutversorgung der Niere gedrosselt. Das Organ scheidet daraufhin mehr Eiweiße mit dem Urin aus. Der größte Teil davon ist das so genannte Albumin. Daher wird Albumin als Hauptfaktor betrachtet, an dem man eine Nierenschädigung ablesen kann.
Die Kontrolle des Urinalbumins geschieht aus dem Harn mittels Teststreifen. Ist die Niere gesund, liegt der Albuminwert bei weniger als 20 mg/l (Milligramm pro Liter) und damit unter der Nachweisgrenze. Ein Albuminwert zwischen 20 und 200 mg/l, eine so genannte Mikroalbuminurie, ist ein Hinweis auf einen beginnenden Nierenschaden. Werte über 200 mg/l (Makroalbuminurie) sprechen für eine fortgeschrittene diabetische Nephropathie. Es gibt aber auch noch weitere Funktionswerte, an denen man eine Nierenerkrankung ablesen kann: Kreatinin, Cystatin C, Harnstoff und Harnsäure. Diese vier Werte werden aus dem Blut bestimmt und sind erhöht, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten (chronisches Nierenversagen).
Um eine Nephropathie möglichst frühzeitig zu erkennen, sollten sich Diabetiker in bestimmten Kontrollintervallen untersuchen lassen:
- Typ-1-Diabetiker: einmal jährlich
- Typ-2-Diabetiker: sofort bei Diagnosestellung, anschließend einmal jährlich.
Diabetiker, die bereits unter einer Nephropathie leiden, sollten sich alle drei Monate untersuchen lassen. Dabei werden nicht nur die Nierenfunktionswerte geprüft. Die Ärzte messen dann auch den Blutdruck über 24 Stunden, erstellen ein Ruhe- und Belastungs-
EKG, bestimmen die Blutfettwerte und spiegeln den Augenhintergrund, um mögliche Veränderungen der Netzhautgefäße abzuschätzen.