18.04.2012
Um herauszufinden, wie Menschen in einem frühen Stadium des Nierenkrebses am besten behandelt werden können, hatten Wissenschaftler von der Universität von Michigan in Ann Arbor, USA, Daten von 7.138 Patienten bis zu acht Jahre nach der Behandlung überprüft. Nach fünf Jahren waren etwa 25 Prozent der Patienten, bei denen nur der Tumor und ein kleiner Saum gesunden Gewebes entfernt worden waren, gestorben. Dagegen starben im gleichen Zeitraum 42 Prozent der Patienten, bei denen die Niere komplett entfernt wurde.
Interessant war, dass die Behandlungsform nichts damit zu tun hatte, ob die Patienten an Nierenkrebs starben oder nicht. Die Forscher vermuten daher, dass im Prinzip beide Methoden gleichermaßen zur Heilung von Krebs geeignet seien. Die unterschiedlichen Überlebenschancen wurden vielmehr in der Gruppe derer ausgemacht, die an anderen Ursachen starben.
Das Überleben scheint demnach von den Risiken abzuhängen, welche die Operationsmethoden mit sich bringen. Nur einen Teil der Niere zu entfernen, sei rein technisch gesehen eine Herausforderung, die kurzfristige Komplikationen nach sich ziehen kann, so die Wissenschaftler. Wird hingegen eine Niere komplett entfernt, erhöht sich das Risiko für chronische Nierenerkrankungen, die mit Störungen des Fettstoffwechsels, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenversagen einhergehen können.
"Für Patienten, bei denen nur ein Teil der Niere entfernt werden muss, sollte dies auch die bevorzugte Behandlungsoption sein", schlussfolgert der leitende Autor der Studie, Hung Jui-Tan. Die Ergebnisse der Studie erschienen in der Zeitschrift Journal of American Medical Association.
hh