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24.03.2022
In Deutschland ist die Omikron-Subvariante BA.2 unterwegs, die um 40 Prozent ansteckender ist. Sie lässt die Inzidenzen auf neue Höchstwerte steigen, während gleichzeitig die Schutzmaßnahmen gelockert werden und viele Menschen aus der Ukraine, in der die Impfquote gering ist, nach Deutschland kommen.
Die 7-Tage-Inzidenz klettert immer weiter in die Höhe, und noch ist kein Ende in Sicht. Täglich werden zwei- bis dreihundert Todesfälle durch Corona gemeldet. Fachleute sehen die gelockerten Corona-Regelungen deshalb kritisch: „Vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens können wir die geplanten Lockerungen der Bundespolitik nicht vollständig nachvollziehen“, sagte Professor Dr. Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin. In der zehnten Kalenderwoche erreichte der Anteil positiver Proben ein Rekordhoch von 54 Prozent. Dies lässt darauf schließen, dass es viele unentdeckte infizierte Personen und damit eine hohe Dunkelziffer gibt.
Grund dafür ist die Omikron-Subvariante BA.2, die deutlich übertragbarer ist als die Varianten zuvor. Die meisten positiv getesteten Personen sind Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene bis 34 Jahre. Aber auch unter älteren Menschen nehmen die Infektionszahlen zu, und es kommt vermehrt zu Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen. Kramer rät deshalb dazu, persönliche Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken beizubehalten.
Ob auch Geflüchtete aus der Ukraine Infektionstreiber sind, lässt sich nicht sicher sagen, denn es gibt keine Pflicht zur Registrierung, die eine wissenschaftliche Auswertung ermöglichen würde. In der Ukraine sind aber nur verhältnismäßig wenige Menschen geimpft, und die Enge in Bussen, Zügen und Unterkünften erhöht das Ansteckungsrisiko.