03.11.2015
Bereits im Frühjahr 2015 zeigte eine Arbeit im Labormodell, dass Orangensaft eine bessere Quelle für Carotinoide darstellt als die Orange selbst (aponet.de berichtete). Jetzt bestätigte eine kleine Studie mit zwölf Testpersonen dieses Ergebnis. "Bei unseren Untersuchungen konnten wir feststellen, dass aus pasteurisiertem Orangensaft ungefähr doppelt so viele Carotinoide aufgenommen werden wie aus einer handelsüblichen Orange", sagt Studienautor Julian Aschoff. Dies liege an der Herstellung des Saftes, so Professor Dr. Dr. Reinhold Carle, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie und Analytik pflanzlicher Lebensmittel der Universität Hohenheim. Bei der Herstellung des Orangensaftes würden Ballaststoffe wie Pektin oder auch Cellulose teilweise abgetrennt, die laut Carle die Aufnahme von Carotinoiden während der Verdauung hemmen. Zudem werde beim Zerkauen einer Orange die Frucht nie komplett zerkleinert. Aschoff: "Viele Zellen bleiben so intakt und schließen die Carotinoide ein. Das erschwert ihre Aufnahme und Verwertung."
Die Orange ist ein wahres Nährstoff-Depot: Neben einer hohen Menge an Vitamin C enthält sie auch eine Vielfalt an Carotinoiden und Flavonoiden. Beide Nährstoffe werden damit in Verbindung gebracht, das Risiko von bestimmten Krebs- und Herzkreislauferkrankungen deutlich senken zu können. "Der Verzehr von Obst und Gemüse in Deutschland liegt weit unter der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung", so die Wissenschaftler. In Maßen konsumiert, also ein Glas mit 200 ml pro Tag, könne Orangensaft zu einer gesunden Ernährung beitragen und uns mit den Nährstoffen versorgen, die unser Körper benötige.
RF